Köln, 14. September 2018 — Das Antarktis-Gewächshaus EDEN-ISS hat bei seinem Praxistest unter Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Polarnacht, antarktische Stürme und Temperaturen bis unter minus 40 Grad Celsius überstanden. Seit Anfang 2018 habe es erstmals Kräuter, Salate und frisch geerntetes Gemüse für die zehnköpfige Überwinterungscrew auf der Neumayer-Station III des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) geliefert, teilte das DLR in Köln mit. Nach mehr als einem halben Jahr Einsatz zeige sich die Leistungsfähigkeit des autarken Gewächshauskonzepts für klimatisch anspruchsvolle Regionen auf der Erde sowie für künftige bemannte Missionen zu Mond und Mars.
„Die Ernte ist mittlerweile so reichlich, dass ein Teil nicht immer gleich direkt auf den Tisch kommt und wir nun den Luxus haben, manche Salate und Kräuter aufbewahrt im Kühlschrank über mehrere Tage verteilt zu verzehren“, berichtet DLR-Forscher Paul Zabel. Tatsächlich gedeihten die Salate besonders gut unter den Bedingungen von 21 Grad Celsius und 65 Prozent relativer Luftfeuchte im Gewächshaus. Auf einer Anbaufläche von insgesamt etwa 13 Quadratmetern seien nun 77 Kilogramm Salat, 51 Kilogramm Gurken, 29 Kilogramm Tomaten, 12 Kilogramm Kohlrabi, 5 Kilogramm Radieschen und 9 Kilogramm Kräuter geerntet worden. Erstaunt habe ihn dagegen die ausgebliebene Paprika- und Erdbeer-Ernte, betonte Zabel.
© Gerhard Kowalski