Moskau, 3. September 2018 – Das Leck, das in der Internationalen Raumstation ISS zu einem Druckabfall geführt hat, wurde nicht durch einen Mikrometeoriten verursacht. Das kleine Loch in der Orbitalsektion des angedockten Raumschiffes Sojus MS-09 sei durch einen Produktionsfehler entstanden, meldet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Montag. Sie beruft sich dabei auf eine nicht näher genannte Quelle aus der Raumfahrtbranche.
Der Verantwortliche für diese „Nachlässigkeit“ sei inzwischen ermittelt worden, schreibt die Agentur. Nachdem er den Fehler entdeckt habe, habe er das 2 Millimeter große Loch mit einem Kleber verschlossen. Deshalb sei es auch bei der Endkontrolle nicht entdeckt worden. In den ersten beiden Flugmonaten habe der Kleber gehalten, doch dann sei er ausgetrocknet und herausgedrückt worden.
Eine Sonderkommission aus Vertretern der GK Roskosmos, des Herstellers RKK Energija und des wissenschaftlichen Leitinstituts der Raketenbranche ZNIImasch untersuche den Vorfall.
Das Leck war in der Nacht zum Donnerstag vergangener Woche aufgetreten und mit Bordmitteln geschlossen worden. Die Sojus-Kapsel kann somit auch drei Besatzungsmitglieder wieder sicher zur Erde bringen, zumal die Orbitalsektion beim Abstieg zur Landung abgesprengt wird.
(Siehe dazu auch meinen Beitrag für SPON Wissenschaft)
© Gerhard Kowalski