Washington, 2. August 2018 — Der kontrollierte Absturz der Internationalen Raumstation ISS würde nach Berechnungen der US-Luft- und Raumfahrbehörde NASA 950 Millionen Dollar kosten und zwei Jahre dauern. Zuvor müsste die Besatzung die Station verlassen, bevor das russische Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau das automatische Manöver einleitet, heißt es in einem Bericht. Allerdings gebe es bisher keinen detaillierten Plan für ein solches Manöver. Bisher soll die Station bis 2024 betrieben werden.
Nach den NASA-Angaben würden rund 16 Prozent der Masse der Station, die auf 417 Tonnen veranschlagt wird, den Absturz durch die dichten Schichten der Atmosphäre überstehen und die Erdoberfläche erreichen. Diese Trümmer hätten noch genügend kinetische Energie, um Menschen, Bauten und Schiffen zu schaden. Die Aufgabe bestehe also darin, dafür zu sorgen, dass die Trümmer auf unbewohnte Gebiete im Südpazifik fallen.
Die Russen gehen davon aus, dass die Station im Fall der Fälle durch mehrere ihrer Progress-Frachter gezielt zum Absturz gebracht wird. Sie sind der einzige ISS-Partner, der dazu in der Lage ist. Im Falle eines Notabsturzes etwa nach einer Enthermetisierung könnten auch nur die Russen die Station mit dem dafür erforderlichen Treibstoff versorgen.
© Gerhard Kowalski