Moskau, 27. Juli 2018 — Nach der Einleitung mehrerer Ermittlungsverfahren gegen Leiter von Raumfahrtunternehmen verschärft die GK Roskosmos die Kontrolle über die Arbeit der Chefs aller dem Raumfahrtstaatskonzern unterstellten Gesellschaften. Das teilte Roskosmos-Pressesprecher Wladimir Ustimenko am Freitag in Moskau mit. Zuvor war bekannt geworden, dass gegen den Mitarbeiter des Zentralen Wissenschaftlichen Forschungsinstituts des Maschinenbaus (ZNIImasch), Viktor Kudrjawzew, und den Generaldirektor der Wissenschaftlichen Produktionsvereinigung (NPO) Lawotschkin, Sergej Lemeschewski, ermittelt wird. Die Männer werden des Landesverrats beziehungsweise des Betrugs in besonders schwerem Fall beschuldigt.
Am gestrigen Donnerstag hatte der Chef der GK Roskosmos, Dmitri Rogosin, eine „operative Beratung“ mit der Führung des ZNIImasch durchgeführt. Dabei sei es um den Stand und die Entwicklungsperspektiven dieses Leitinstituts der GK Roskosmos gegangen, hieß es in einer Pressemitteilung. Rogosin habe dabei betont, dass er davon ausgehe, dass in dem Institut die Voraussetzungen für bahnbrechende Technologien in der Raketen- und Raumfahrttechnik sowie für die Erarbeitung einer einheitlichen Technik-Politik Russlands auf kosmischem Gebiet geschaffen werden.
Bei einem Besuch in der Wissenschaftlichen Produktionsvereinigung (NPO) Energomasch unterzeichnete Rogosin am Freitag einen Plan zur Schaffung einer einheitlichen integrierten Struktur des Raketentriebwerkbaus auf der Grundlage dieses Unternehmens. Er würdigte dabei die hohe Produktionskultur der Vereinigung.
© Gerhard Kowalski