Moskau, 22. Juli 2018 – So schnell geht es manchmal. Am Mittwoch erst hatte Russlands Präsident Wladimir Putin den Ukas erteilt, schnellstmöglich mit dem Bau der neuen Mittelklasse-Trägerrakete Sojus-5 zu beginnen. Nun hat der neue Chef des Raumfahrtstaatskonzerns GK Roskosmos, Dmitri Rogosin, Vollzug gemeldet. Am Samstagabend twitterte er um 21.05 Uhr deutscher Zeit: „Die RKK Energija, das RKZ Progress und die NPO Energomasch haben die Arbeit am Bau der Sojus-5 aufgenommen. Danach beginnen wir die Arbeit am superschweren Träger. Das ermöglicht es, die gesamte Raketen- und Raumfahrtbranche zu mobilisieren, sie zu erneuern und unser gewaltiges Konstruktions- und Produktionspotenzial auszunutzen.“
Eigentlich wollte Rogosin, der Ende Mai von Putin auf den Posten gehoben worden war, Mitte Juli sein eigenes überarbeitetes mittelfristiges Raumfahrtprogramm für die Jahre bis 2025 verkünden (siehe dazu meine Meldung vom 28. Juni). Doch nun hat ihn der Präsident mit seinen Vorgaben überrascht. Priorität hat dabei eine superschwere Trägerrakete für Missionen über den Erdorbit hinaus, die auf der Sojus-5 mit einer Nutzlast von 17 Tonnen basiert.
© Gerhard Kowalski