Fr. Nov 22nd, 2024
Credit: NASA

Moskau,  18. Juli 2018 –   In Moskau wurden Spekulationen laut,  dass Russland den Ausbau seines Segments in der Internationalen Raumstation ISS stoppen könnte. Es gehe dabei um die Streichung von zwei der drei noch geplanten Module,  mit denen das Segment in den kommenden vier Jahren vollendet werden sollte,  meldet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle aus der Raumfahrtbranche. Diese beiden Module sollen jetzt angeblich beim amerikanisch-russischen Projekt Lunar Orbital Platform –  Gateway zum Einsatz kommen,  mit dem 2022 begonnen wird.

Wie die Agentur schreibt,  soll im kommenden Jahr nur noch das Multifunktionale Labormodul Nauka (Wissenschaft) zur ISS gebracht werden. Auf das 2020 beziehungsweise 2022 geplante Verbindungs-  und das Wissenschaftlich-Energetische Modul NEM werde verzichtet. Diese beiden Module sollen dann zusammen mit einem Verbindungsmodul,  das über sechs Kopplungsstutzen verfügt,  den russischen Beitrag zu der Station bilden,  die künftig den Mond umkreisen soll.

Mit Nauka,  dessen Start für Ende kommenden Jahres vorgesehen ist,  will Russland auch wieder die Zahl seiner Kosmonauten von derzeit zwei auf drei in seinem Segment erhöhen. Das dritte Besatzungsmitglied war im Frühjahr vergangenen Jahres gestrichen worden,  weil es an Platz und wissenschaftlichen Ausrüstungen fehle,  wie es hieß. Die frei gewordenen Plätze wurden an die Amerikaner verkauft.

© Gerhard Kowalski

 

2 Gedanken zu „Spekulationen über Stopp beim Ausbau des russischen ISS-Segments“
  1. Meiner Ansicht nach sind die von Ihnen geschilderten Spekulationen nach RIA Nowosti eigentliche logische und nachvollziehbare Etappen für die nähere Zukunft. Die freien Plätze an die Amerikaner – nach den Problemen mit der Zertifizierung bemannter privater Transportfahrzeuge, die russischen Kosmonauten werden nicht arbeitslos, fürs Gateway-Projekt auch positives und die ISS lebt auch „nur“ mit dem Nauka Modul noch einige jahre länger ! Die Zusammenarbeit im All – spez. ISS – läuft ja zwischen USA und Rußland ausgesprochen gut. Könnten sich die alpha-tiere hier unten mal ein Beispiel nehmen. In diesem Sinne beste Grüße , Michael Brömmer.

  2. Die Spekulationen gelten nur insofern, als es bisher keine offizielle Stelle gibt, die bestätigt, dass die Russen mit dem Klammerbeutel gepudert wären, wenn sie ihre
    arg in Verzug geratenen Module nicht auf die neuen Ziele ausrichten würden. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Verzögerung gewollt ist, um sich in hoher Qualität
    für das Mondprojekt empfehlen zu können.
    Die ISS war für Russen immer ein Klotz am Bein, weil sie keine Forschungskapazitäten haben. Sie haben deshalb ihre Forschungszeit gegen US-Energielieferungen eingetauscht.

    GK

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