
Moskau, 18. Juli 2018 – In Moskau wurden Spekulationen laut, dass Russland den Ausbau seines Segments in der Internationalen Raumstation ISS stoppen könnte. Es gehe dabei um die Streichung von zwei der drei noch geplanten Module, mit denen das Segment in den kommenden vier Jahren vollendet werden sollte, meldet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle aus der Raumfahrtbranche. Diese beiden Module sollen jetzt angeblich beim amerikanisch-russischen Projekt Lunar Orbital Platform – Gateway zum Einsatz kommen, mit dem 2022 begonnen wird.
Wie die Agentur schreibt, soll im kommenden Jahr nur noch das Multifunktionale Labormodul Nauka (Wissenschaft) zur ISS gebracht werden. Auf das 2020 beziehungsweise 2022 geplante Verbindungs- und das Wissenschaftlich-Energetische Modul NEM werde verzichtet. Diese beiden Module sollen dann zusammen mit einem Verbindungsmodul, das über sechs Kopplungsstutzen verfügt, den russischen Beitrag zu der Station bilden, die künftig den Mond umkreisen soll.
Mit Nauka, dessen Start für Ende kommenden Jahres vorgesehen ist, will Russland auch wieder die Zahl seiner Kosmonauten von derzeit zwei auf drei in seinem Segment erhöhen. Das dritte Besatzungsmitglied war im Frühjahr vergangenen Jahres gestrichen worden, weil es an Platz und wissenschaftlichen Ausrüstungen fehle, wie es hieß. Die frei gewordenen Plätze wurden an die Amerikaner verkauft.
© Gerhard Kowalski