Bonn, 4. Juli 2018 — 16 Schülerinnen und Schüler des Kardinal-Frings-Gymnasiums (KFG) haben am Dienstag in Bonn mit dem deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst an Bord der Internationalen Raumstation ISS gesprochen. Im Zuge des Amateur Radio on the International Space Station (ARISS)-Projekts stellten sie ihm ihre Fragen. Bonn war nach dem gemeinsamen Kontakt des Werner-Heisenberg-Gymnasiums in Leverkusen und des Schickhardt-Gymnasiums in Herrenberg die zweite von insgesamt zehn derartigen Veranstaltungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) im Rahmen von Gersts horizons-Programm.
„Was ist das Interessanteste, das Sie jemals aus dem All gesehen haben, und was war Ihr bester Blick auf die Erde? OVER“, fragte der 16-jährige Leon. „Das ist eine schwierige Frage. Ich denke, am interessantesten ist überhaupt dieser Blick auf die Erde runter. Es ist gar nicht so wichtig, was man sieht, sondern eher, dass man realisiert, dass die Erde wirklich bloß so ein kleiner Steinhaufen ist, den man hier oben sieht – und alles, was darum herum ist, ist erstmal schwarz und weit weg. OVER“, lautete die Antwort aus dem Weltraum.
„Welche äußere geografische Veränderung haben Sie – verglichen mit Ihrem ersten Flug – beobachtet? OVER“, wollte der 16-jährige Clemens von dem Astronauten wissen. „Wenn man genau hinschaut, dann sieht man tatsächlich ein paar Veränderungen. Man sieht zum Beispiel, dass manche Gletscher kürzer geworden sind – in den Alpen, in Neuseeland und in den Anden. Man sieht Seen, die austrocknen. Es gibt einige, die immer kleiner werden. Man sieht Wälder, die mehr und mehr gerodet werden. Das ist schon etwas, das man von hier oben sehen kann. Aber ich glaube, das Gefährlichste, was wir nicht sehen können, ist, wie sich das Klima verändert.“
DLR-Vorstand Walther Pelzer zeigte sich begeistert von dem Gespräch. „Heute haben wir die emotionale Wirkung der Raumfahrt auf Jugendliche erlebt. Die Schülerinnen und Schüler waren mit Feuereifer bei der Sache“, sagte er. Diese persönliche Begeisterung wirke bis in die spätere Berufswahl hinein. Deshalb investiere die deutsche Raumfahrtagentur in solche Veranstaltungen.
© Gerhard Kowalski