Berlin, 27. Juni 2018 — Am 27. Juni 1978 ist Miroslaw Hermaszewski als erster und bislang einziger Pole für knapp acht Tage in den Weltraum geflogen. Zusammen mit seinem russischen Kommandanten Pjotr Klimuk forschte er im Rahmen des Interkosmos-Programms in der Raumstation Salut-6. Mit ihm wurde die damalige Volksrepublik Polen nach der UdSSR, den USA und der CSSR das vierte Land der Welt mit einem eigenen Raumfahrer. Hermaszewski war damit der 89. Mensch im All.
Seit zwei Jahren bemüht sich die regierende nationalkonservative PiS-Partei, Hermaszewski den Rang eines Brigadegenerals abzuerkennen, weil der in den Jahren 1981/83 während des Kriegszustands dem Militärrat der Nationalen Rettung (WRON) unter Wojciech Jaruzelski angehörte. Das lehnt jedoch Präsident Andrzej Duda mit der Begründung ab, die Ernennung zum WRON-Mitglied sei ohne Wissen und Zutun Hermaszewskis erfolgt, der sich zu jener Zeit zum Studium an einer Militärakademie in Moskau aufhielt.
© Gerhard Kowalski