Di. Nov 26th, 2024
Credit: GK Roskosmos

Wien,  22. Juni 2018 —   Russland räumt in seiner Raumfahrt auf. Eine der ersten Schlussfolgerungen der von ihm angeordneten gründlichen Bestandsaufnahme und Neuordnung in der Branche sei der Verzicht auf veraltete Experimente in der Internationalen Raumstation ISS,  sagte der neue Chef des Staatskonzerns GK Roskosmos,  Dmitri Rogosin,  am Freitag der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Rande der UNISPACE+50 in Wien. Dabei handele es sich um wissenschaftliche Versuche,  die vor zehn Jahren und mehr ausgearbeitet wurden und schon lange ihre Aktualität verloren haben.

Künftig setze man im wesentlichen auf Experimente,  die autonom in dem Segment durchgeführt werden können und nicht vom Boden aus gesteuert werden müssen,  betonte Rogosin.  Auf diese Weise komme man zu wichtigen Ergebnissen,  die das Unterpfand dafür seien,  dass die ISS wirklich qualitativ neue Schritte beim Übergang zu Operationen im fernen Weltraum machen kann.

Der Roskosmos-Chef kündigte ferner an,  dass die Produktion der schweren Trägerrakete Proton schon Anfang des kommenden Jahrzehnts auslaufen werde. Die Rakete habe ihre „Mission“  erfüllt und werde durch die neue Angara abgelöst.

Die Konzeption für die laufende Reform der Raketen-  und Raumfahrtbranche besteht nach den Worten von Rogosin darin,  dass sich die GK Roskosmos nicht mehr als Auftraggeber gegenüber der Industrie,  sondern als Teil eines einheitlichen Ganzen versteht.

© Gerhard Kowalski