Koroljow/Moskau, 9. Juni 2018 — Die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA plant, ausländische Partner und deren Raumfahrer in bemannte Flüge mit dem neuen Raumschiff Orion einzubeziehen. Im Moment betreffe das Mondumkreisungen und die Rückkehr auf die Erde, sagte NASA-Vize-Chef William Gerstenmaier am Freitag im russischen Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau. Eine Ankopplung von Orion-Kapseln an die Internationale Raumstation ISS sei momentan nicht vorgesehen.
Die NASA plane auch die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern beim Bau der Mondstation Deep Space Gateway und bei den Mondlandeprogrammen, fügte Gerstenmaier hinzu, der anlässlich des Starts des Raumschiffes Sojus MS-09 zur ISS in Russland weilte. Es wird damit gerechnet, dass der erste unbemannte Orion-Flug 2019 und die erste bemannte Mission 2021 stattfindet.
Der NASA-Vize äußerte die Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit mit der GK Roskosmos auch unter dem neuen Generaldirektor Dmitri Rogosin, der vor kurzem von Präsident Wladimir Putin ernannt worden war. Sein Gespräch mit ihm in Baikonur (Kasachstan) sei „sehr produktiv“ gewesen.
In einer Erklärung der GK Roskosmos vom Freitag heißt es, Rogosin sei prinzipiell für eine breite internationale Zusammenarbeit bei der Erforschung und Erschließung des Weltalls. Es sei „unverkennbar, dass gegenseitige Sanktionen nicht zur Entwicklung der Zusammenarbeit in der internationalen Raumfahrt beitragen, sie aber auch nicht stark behindern“. Russland habe sie nicht eingeführt und könne sie deshalb auch nicht abschaffen. „Aber die Arbeit wird fortgesetzt, die Wege sind festgelegt, und alle gemeinsamen Projekte werden verwirklicht.“
© Gerhard Kowalski