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Credit: GK Roskosmos

Koroljow,  8. Juni 2018 —   Der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst ist am Freitag zum zweiten Mal in die Internationale  Raumstation ISS eingezogen. Gemeinsam mit dem Russen Sergej Prokopjew und der Amerikanerin Serena Aunon Chancellor stieg er um 17.18 Uhr deutscher Zeit in die Station um. Dort wurden die Neuankömmlinge freudig von Andrew Feustel,  Richard Arnold (beide USA) und Oleg Artemjew (Russland) in blaugeblümten Hawaii-Hemden begrüßt. Als Erster schwebte Prokopjew herein,  gefolgt von Gerst und der Amerikanerin. Damit hat die 56. ISS-Stammbesatzung wieder ihre Sollstärke von sechs Mitgliedern. Gerst hatte bereits 2014 ein knappes halbes Jahr in dem Erdaußenposten gearbeitet.

In den verbleibenden 185 Tagen haben Gerst und seine Kollegen unter anderem 67 europäische Experimente,  darunter 41 aus Deutschland,  im Rahmen der horizons-Mission zu betreuen. Dabei geht es um Lösungen für globale gesellschaftliche Herausforderungen wie Gesundheit,  Umwelt,  Klimawandel,  Digitalisierung,  Industrie 4.0,  Energie und Mobilität von Morgen.

Zuständig für die Planung und Durchführung der Experimente ist das Columbus-Kontrollzentrum (Col-CC) im Deutschen Raumfahrtkontrollzentrum (GSOC) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen. Seit über einem Jahr koordinieren und planen hier etwa 100 Wissenschaftler und Ingenieure alle Aufgaben. Gemeinsam mit den anderen europäischen Nutzerzentren werden die Astronauten von hier aus bei ihren wissenschaftlichen Arbeiten unterstützt. Ein Team von über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sorgt rund um die Uhr für Komfort und Sicherheit der Astronauten.

In der zweiten Flughälfte wird Gerst als erster Deutscher und nach dem Belgier Frank de Winne zweiter Westeuropäer das Kommando über die dann 57. Stammbesatzung übernehmen –   eine Aufgabe,  vor der er „großen Respekt“  habe,  wie er vor dem Start bekannte. Denn immerhin handele es sich bei der Station mit dem druckbeauflagten Volumen eines Jumbo-Jets um die komplizierteste Maschine der Menschheitsgeschichte.

© Gerhard Kowalski