Sheskasgan/Koroljow, 3. Juni 2018 — Nach 168 Tagen im All sind der Russe Anton Schkaplerow, der Amerikaner Scott Tingle und der Japaner Norishige Kanai am Sonntag sicher von der Internationalen Raumstation ISS auf die Erde zurückgekehrt. Ihr Raumschiff Sojus MS-07 landete bei stürmischem Wetter mit Böen bis zu 15 Metern pro Sekunde um 14.39 Uhr deutscher Zeit rund 147 Kilometer südöstlich der Kupferstadt Sheskasgan in der kasachischen Steppe, teilte das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mit.
Knapp 20 Minuten später wurde Schkaplerow als Erster aus der Kapsel geborgen. Als Schutz vor der grellen Sonne setzte man ihm eine große Sonnenbrille auf. Der Sojus-Kommandant aß mit sichtlichem Genuss frische Kirschen aus einer Schale. Er dankte den Bergungsmannschaften für die „weiche“ Landung und sagte, er und seine Kollegen seien stolz, ihre Aufgaben erfolgreich erfüllt zu haben. Wenige Minuten später wurden auch Tingle und Kanai aus der rußgeschwärzten Kapsel geholt, die aufrecht stand.
Die Männer brachten auch einen Originalball der WM-2018 im Handgepäck mit, der seit März in der Station war. Schkaplerow und sein Landsmann Oleg Artemjew hatten mit ihm noch am Donnerstag ein Trainingsmatch ausgetragen, das man sich auf der Roskosmos-Homepage (roscosmos.ru) ansehen kann. Der Ball soll möglicherweise beim WM-Auftaktspiel zum Einsatz kommen.
Zur schnellen Bergung des Trios waren etwa 200 Militärangehörige mit 12 Hubschraubern, 3 Flugzeugen und vielen Geländefahrzeugen aufgeboten worden.
© Gerhard Kowalski j