Berlin, 23. Mai 2018 — Der deutsche Zweifach-Astronaut Thomas Reiter begeht am Mittwoch seinen 60. Geburtstag. Die Laufbahn des heutigen Koordinators Internationale Agenturen und Berater des Generaldirektors der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Johann-Dietrich Wörner, ist durch zahlreiche Erstleistungen gekennzeichnet. 1995/96 unternahm er in der russischen Raumstation MIR mit 179 Tagen den ersten Langzeitflug und zugleich den ersten Außenbordeinsatz eines Westeuropäers. Ein Jahr später erwarb er als erster Nichtrusse den „Führerschein“ für die Landung einer Sojus-Kapsel.
2006 absolvierte Reiter in der Internationalen Raumstation ISS seinen zweiten Langzeitflug – diesmal von 171 Tagen. Damit ist er mit insgesamt 350-All-Tagen auch ESA-Langzeitflugrekordler. Dieser Rekord wird möglicherweise nur noch bis Dezember Bestand haben. Denn Alexander Gerst, der bislang elfte und letzte Deutsche im All, soll am 6. Juni zu seinem zweiten Langzeitflug in der ISS starten und käme danach auf 352 Tage, wenn alles nach Plan läuft.
Reiter wurde in Frankfurt/Mai geboren und hat 1979 an der Universität der Bundeswehr sein Diplom als Luft- und Raumfahrtingenieur erworben. Danach diente er bei der Bundeswehr und wurde auch zum Testpiloten 1. Klasse ausgebildet. Er brachte es bis zum Brigadegeneral der Luftwaffe (derzeit beurlaubt).
Nach seiner aktiven Astronautenlaufbahn wechselte der Jubilar 2007 zunächst zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und 2011 dann zur ESA.
© Gerhard Kowalski