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Credit: GK Roskosmos

Berlin,  15. Mai 2018 —   Vor 60 Jahren,  am 15. Mai 1958,  wurde Sputnik 3 gestartet. Eigentlich sollte das 1.327 Kilogramm schwere Wissenschaftslabor bereits am 4. Oktober 1957 den Reigen der  sowjetischen künstlichen Erdsatelliten eröffnen. Doch die Akademie der Wissenschaften (AdW) der UdSSR konnte die zwölf wissenschaftlichen Geräte nicht rechtzeitig fertigstellen.

Angesichts der drohenden Gefahr,  dass die Amerikaner dem Kreml beim Wettlauf um die Eröffnung der kosmischen Ära zuvorkommen,  entschloss sich Chefkonstrukteur Sergej Koroljow,  in aller Eile und gegen den Protest vieler seiner Ingenieure den sogenannten Einfachsten Satelliten (Prostejschij Sputnik PS) zu bauen und zu starten. Ihm gelang damit ein Geniestreich. Denn die schlichte polierte Aluminium-Kugel mit ihren abstehenden Antennen und jedermann verständlichen piep-,  piep-,  piep-Signalen verkörperte auf ideale Weise unsere Erde.

Sputnik 3 lieferte wichtige Daten über die Zusammensetzung der Erdatmosphäre,   die Konzentration der geladenen Teilchen,  Protonen und kosmischen Strahlung,  die Magnet-  und elektrostatischen Felder und die Häufigkeit der Begegnung mit Mikrometeoriten. Am 3. Juni 1958 waren die wichtigsten Batterien des Satelliten erschöpft,  und am 6. April 1960 hörte er zu existieren auf. Den gesamten Ruhm für die ersten drei Sputniks heimste unverdienterweise die Wissenschaftsakademie ein,   weil Koroljow und seine Mannschaft wegen der völlig überzogenen Geheimhaltung nicht genannt werden durften.

© Gerhard Kowalski