Berlin, 26. April 2018 — Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat am Donnerstag auf der ILA in Berlin die deutsch-amerikanische Spacelab-Mission D-2 vor 25 Jahren als Vorreiter für die heutige deutsche und europäische Forschung auf der Internationalen Raumstation ISS gewürdigt. Die D-2-Crew habe in zehn Tagen 88 Experimente erfolgreich im Spacelab absolviert, 61 davon stammten aus Deutschland, sagte Raumfahrtmanagement-Vorstand Walther Pelzer (auf dem Bild rechts) auf einer Pressekonferenz. „Nach Sigmund Jähn, dessen 40-jähriges Erstflug-Jubiläum wir im August 2018 feiern, den Spacelab-Flügen von Ulf Merbold und der D1-Mission war die D-2-Mission im April 1993 ein essenzieller Meilenstein für die deutsche astronautische Raumfahrt.“
Der DLR-Vorstand für Raumfahrtforschung und -technologie, Hansjörg Dittus (auf dem Bild links), ergänzte, die D-2-Mission sei nicht nur eine „historische“ Mission, auf die wir nach 25 Jahren nostalgisch zurückblicken – „die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeiten haben vielmehr bis in unsere heutige Forschung eine Wirkung“. So sei beispielsweise mit dem DLR-Roboterarm ROTEX zum ersten Mal in der Geschichte der Raumfahrt ein Roboter im All von der Erde aus ferngesteuert worden.
Am 26. April 1993 waren die deutschen Astronauten Hans Schlegel und Ulrich Walter mit ihren amerikanischen Crew-Kollegen vom Kennedy Space Center in Florida mit der Raumfähre Columbia gestartet. „Für mich persönlich zählt die Vorbereitung und Durchführung der D-2-Mission zu den erlebnisreichsten und intensivsten Abschnitten meiner heute 66 Lebensjahre“, erinnerte sich Schlegel, der bei seinem zweiten Flug 2008 das europäische Weltraumlabor Columbus zur ISS begleitete. Er rief die Jugend auf, sich um die Erfüllung ihrer Träume zu bemühen und sich davon auch durch zeitweilige Niederlagen nicht abhalten zu lassen.
Payload Commander Jerry Ross, der bei sechs weiteren Missionen auch zum Aufbau der Raumstationen MIR und ISS beigetragen hat, lobte insbesondere den Geist der Freundschaft, der sich damals dabei nicht nur mit Deutschland, sondern auch mit anderen Nationen entwickelt hat. Heute sei die Zeit reif für eine politische Entscheidung über neue internationale Langzeitprojekte von mindestens zehn Jahren.
© Gerhard Kowalski