Moskau, 18. April 2018 — Die russische Regierung hat den Staatskonzernen (GK) Roskosmos und Rosatom zeitweilig verboten, neue Verträge mit Unternehmen abzuschließen, die in Ländern registriert sind, die Sanktionen gegen Moskau verhängt haben. Diese Maßnahme, die das Ergebnis der „Konfrontationspolitik der USA“ sei, habe aber keinen Einfluss auf geltende Verträge, meldet die Zeitung Kommersant am Mittwoch. Sie beruft sich dabei auf eigene Quellen.
Diese Meldung, so sie denn stimmt, steht in einem gewissen Widerspruch zu der jüngsten Verkündung von Präsident Putin, dass man die internationale Zusammenarbeit in Weltraumfragen nicht behindern werde. Damit wäre auch die bevorstehende Unterzeichnung des Deep Space Gateway-Abkommens zur Erkundung des Mondes in Gefahr. Russland soll dazu ein Schleusen- und ein Wohnmodul sowie das Lebenserhaltungssystem beisteuern. Zudem hatte der für das Militär und die Raumfahrt zuständige Vizepremier Dmitri Rogosin betont, mit einem Verzicht auf die Weltraum-Zusammenarbeit mit den Amerikanern würde sich Russland „selbst ins Knie schießen“.
Der Staatskonzern GK Roskosmos hat nach Angaben des Blattes allein durch die Mitnahme von 36 US-Astronauten zur Internationalen Raumstation ISS in den Jahren 2012 – 2017 2,3 Milliarden Dollar verdient und liefere bis 2019 noch Raketentriebwerke im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar.
© Gerhard Kowalski