Kön, 17. April 2018 — Sigmund Jähn, dessen Flug als erster Deutscher ins All sich in diesem Jahr zum 40. Mal jährt, sei für ihn ein „sehr guter Freund“. Er spreche viel mit ihm und erlebe dabei eine „andere Perspektive“ der Raumfahrt, sagte der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst am Dienstag in Köln auf seiner letzten Pressekonferenz vor seinem zweiten Flug nach 2014 zur Internationalen Raumstation ISS, der am 6. Juni beginnen soll. Er selbst habe keine direkte Erinnerung an Jähns Flug vom August 1978. Aber was er davon und von den folgenden Missionen der anderen deutschen Raumfahrer, so von Ulf Merbold, gehört und gesehen habe, habe ihm „viel mitgegeben“.
Außerordentlich zuversichtlich äußerte sich Gerst zur Zukunft der ISS. Er glaube nicht, dass die Russen und die Amerikaner aus dem Projekt aussteigen wollen, das sich jetzt in der „Nutzungsphase“ befinde, in der sich die Investitionen auszuzahlen beginnen, sagte er. Die Station stehe da „wie eine Eins“. Sie sei „nicht marode“ und sehe aus „wie nagelneu“. Allerdings werde es neue Projekte in ihr geben, zeigte sich Gerst überzeugt. Etwa um Kosten zu sparen, würden Teile kommerzialisiert, was sicher mehrere Jahre in Anspruch nehme. Der deutsche Astronaut bezeichnete die Station als „Stabilitätsanker“ und einen „Stabilitätsfaktor“, der trotzt aller politischen Probleme auf der Erde wachse.
Gerst teilte zudem mit, dass er ein Stück der Berliner Mauer als Symbol für die Tatsache mit zur ISS nehme, dass auf der Erde Grenzen verschwinden.
© Gerhard Kowalski