Houston/Köln, 4. April 2018 — Der private US-Frachter Dragon hat am Mittwoch nach zweitägiger Verfolgungsjagd die Internationale Raumstation ISS erreicht. Mit an Bord sind auch die ersten Experimente für die Horizons-Mission des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst, der am 6. Juni zur Station startet, wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln mitteilte.
So gehören die Experimente Myotones, MetabolicSpace, SPACETEX-2 und ASIM sowie die Zeitkapsel des DLR zu den 2,6 Tonnen Nachschub. Mit Myotones wollen Wissenschaftler der Berliner Charité und der Universität von Southampton die biomechanischen Eigenschaften des ruhenden menschlichen Muskels untersuchen.
Beim Experiment MetabolicSpace des Instituts für Luft- und Raumfahrttechnik der TU Dresden handelt es sich um ein am Körper tragbares Analysesystem für Körper- und Stoffwechselfunktionen. Es soll die Überwachung und Auswertung des Astronautentrainings auf der ISS in Zukunft deutlich erleichtern und verbessern.
Den Komfort von Astronauten während des Trainings verbessern will auch das Experiment SPACETEX-2. Diese speziell für die ISS entwickelte Funktionskleidung wurde von einem Forschungsverbund aus dem Hohenstein Institute, der Charité Berlin und dem DLR entwickelt. Wenn die Astronauten ihr Sportprogramm absolvieren, so ist der Wärmeaustausch an der Körperoberfläche durch die Schwerelosigkeit verändert. Es kommt sehr schnell zu einem Hitzestau, und die Körpertemperatur steigt auf über 39 Grad Celsius. Um Gesundheitsschäden vorzubeugen, ist es daher wichtig, den Wärmeaustausch durch Kleidung aus neuen Hightech-Stoffen zu optimieren.
Seit vielen Jahren beobachten Wissenschaftler ein besonderes Phänomen: Gewitterstürme, die sich in den hohen Bereichen der Erdatmosphäre abspielen. Besonders in den darüber liegenden Schichten werden dabei elektrische Entladungen frei, die von der Erde aus schwer zu erforschen sind. Hierbei soll das ESA-Experiment ASIM (Atmosphere-Space Interactions Monitor) helfen. Es soll mindestens zwei Jahre lang die Wechselwirkung zwischen Gammastrahlung, Blitzen und Entladungen in der Hochatmosphäre beobachten.
Die Zeitkapsel, die von Auszubildenden des DLR gefertigt wurde, enthält die Wünsche und Zukunftsvorstellungen von Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland. Diese konnten ihre Vorschläge im Rahmen der Aktion Projekt_4D des Jugendportals DLR_next und der Stiftung Lesen beim DLR einreichen. Auf dem Speicherdatenträger im Inneren der Kapsel befinden sich außerdem Slices of Life – Fotos, die von den Social Media Nutzern des DLR zugesendet wurden und vom Alltag der Menschen heute erzählen. Alexander Gerst wird die Zeitkapsel auf der ISS versiegeln und nach seiner Rückkehr der Stiftung Haus der Geschichte in Bonn übergeben, wo sie 50 Jahre lang verwahrt wird, bevor sie im Jahr 2068 wieder geöffnet wird.
© Gerhard Kowalski
Neben einiger wissenschaftlicher Fracht nahm ja die DRAGON auch die „Die Zeitkapsel Projekt 4_D“ vom DLR schon mit zur ISS für die Gerst- Mission New Horizons. Da sich von mir auch acht Slice of Live`s in der Kapsel befinden, werde ich wohl nun bald meine Enkel für die in 50 Jahren erfolgende Öffnung derselben vorbereiten müssen! Ganz toll, was sich mit diesem Projekt das DLR hat einfallen lassen.
Was ich für berühmte Leser habe!
Gratuliere!
GK
Recht vielen Dank ! Nur das „New“ bei Horizons stimmt nicht! War da wohl schon wieder bei der Nasa!
Irren ist menschlich, sich korrigieren auch!
GK