Samara, 15. März 2018 — Im russischen Raumfahrtstaatskonzern GK Roskosmos wird eine Abteilung für Mikroelektronik geschaffen. Dieses Gremium werde aber die im Wiederaufbau befindliche nationale Mikroelektronik-Industrie nicht „fernsteuern“, sagte der für das Militär und die Raumfahrt zuständige Vizepremier Dmitri Rogosin bei einem Besuch in Samara an der Wolga. Es werde vielmehr durch eigene Vertreter in den Schlüsselbetrieben der Branche direkt präsent sein.
Rogosin räumte ein, dass Russland durch eigenes Verschulden in der Mikoelektronik ins Hintertreffen geraten ist. Man habe nämlich diesen Industriezweig in den vergangenen 20 bis 30 Jahren vernachlässigt, sagte er.
Russlands Mikroelektronik-Importe sind durch die westlichen Sanktionen praktisch zum Erliegen gekommen. Das hat insbesondere die Raumfahrtbranche getroffen, die sich zu 90 Prozent bei diesen Erzeugnissen im Ausland versorgt hatte. Inzwischen wird versucht, diese Lücke durch Importe aus China und anderen asiatischen Ländern zu schließen. Zudem wird intensiv der Aufbau einer eigenen Produktion betrieben.
© Gerhard Kowalski