Kourou, 9. März 2018 — Eine russische Sojus-ST-B-Rakete hat am Freitag im zweiten Anlauf erfolgreich vier europäische Telekommunikationssatelliten auf ihre Umlaufbahn gebracht. Der Mittelklasseträger mit den O3b MEO (Medium Earth Orbit)-Apparaten für SES Networks an der Spitze stieg um 18.10 Uhr deutscher Zeit vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana auf, teilte Arianespace mit. Ein erster Startversuch, der für Dienstag geplant war, musste abgesagt werden, um zusätzliche Tests durchführen zu können.
Anlass waren Probleme beim Start einer Europarakete Ariane 5 am 25. Januar. Damals war der Träger um 20 Grad von der vorausberechneten Flugbahn abgewichen, wie der Chef der französischen Raumfahragentur CNES, Jean-Yves Le Gall, erläuterte. Das sei zwar noch im Rahmen der zulässigen Norm gewesen, doch die Abweichung sei in Richtung der 27.000-Einwohnerstadt Kourou gegangen, für die allerdings nie eine Gefahr bestanden habe.
Die O3b-Satelliten sind für ein neues Weltraum-Nachrichtensystem bestimmt. Es soll die Bewohner von abgelegenen Gebieten und Entwicklungsregionen mit schnellem Internet versorgen.
Der Sojus-Start war der zweite in diesem Jahr vom europäischen Weltraumbahnhof. Der russische Träger hatte 2013/14 bereits dreimal O3b MEO-Satelliten ins All geschossen.
© Gerhard Kowalski