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Grafik: NASA
Grafik: NASA

Tokio, 13. Juni 2010 —  Die siebenjährige Mission der japanischen Raumsonde „Hayabusa“ (Falke) zum Asteroiden „Itokawa“ ist am Sonntag erfolgreich beendet worden. Die Rückkehrkapsel der Sonde sei um 16.11 Uhr deutscher Zeit weich im australischen Bundesstaat South Australia niedergegangen, teilte die japanische Raumfahrtagentur JAXA in Tokio mit. Damit wurde erstmals in der Geschichte ein von Menschenhand geschaffener Raumflugkörper, der direkten Kontakt mit einem Asteroiden hatte, wieder auf die Erde zurückgeholt. Die Sonde selbst ist in den dichten Schichten der Atmosphäre verglüht.

 
Nicht sicher ist jedoch, ob sich die erwarteten Bodenproben in der nur 40 Zentimeter großen Kapsel befinden. Sollte das der Fall sein, erhält die Wissenschaft unschätzbares Forschungsmaterial, das Aufschluss über die Entstehung unseres Sonnensystems gibt. Der Probenbehälter wird unmittelbar nach der Bergung nach Japan gebracht, wo sein Inhalt von japanischen Wissenschaftlern untersucht wird. Unterstützung erhalten sie dabei von zwei Spezialisten der US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA und einem australischen Experten.
 
Die 510 Kilogramm schwere Sonde war am 9. Mai 2003 vom japanischen Raumfahrtzentrum Kagoshima gestartet worden. Am 12. September 2005 erreichte sie nach rund zwei Milliarden Kilometern den 535 Meter langen erdnussförmigen Asteroiden, der an seiner dünnsten Stelle nur 209 Meter misst. Zweieinhalb Monate lang kartierte ihn „Hayabusa“ mit ihren Kameras. Am 20. November erfolgte der erste Landeversuch. Dabei kam es zu einer Funkunterbrechung und Störung im Abstiegsmodus, so dass nicht sicher ist, ob bei dem halbstündigen Aufenthalt auf dem Asteroiden die Bodenprobe wie geplant entnommen werden konnte. Das Ergebnis des zweiten Landeversuchs sechs Tage später ist auch nicht bekannt. Am 25. April 2007 machte sich „Hayabusa“ wieder auf den Heimweg.
(für ddp)