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Credit: Airbus

Friedrichshafen/Bremen,  26. Februar 2016 —   Mit CIMON (Crew Interactive MObile CompanioN) entwickelt Airbus im Auftrag des DLR Raumfahrtmanagements und in Kooperation mit IBM einen Assistenten für Astronauten. Während der Horizons-Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA (Juni bis Oktober 2018) soll der medizinballgroße und rund fünf Kilogramm schwere Technologie-Demonstrator auf der Internationalen Raumstation ISS von Alexander Gerst erprobt werden.

„Alles in allem erschaffen wir mit CIMON den ersten KI-basierten Missions-  oder Flug-Begleiter“,  sagte Manfred Jaumann,  Leiter Microgravity Payloads bei Airbus. „Wir sind die Ersten in Europa,  die einen Free Flyer,  eine Art fliegendes Gehirn,  auf die ISS bringen und künstliche Intelligenz für die Besatzung der ISS nutzbar machen“,  heißt es in einer am Montag veröffentlichten Pressemitteilung.“   Die komplette Struktur von CIMON aus Kunststoff und Metall seien 3D gedruckt worden.

CIMON soll Astronauten bei Routinearbeiten unterstützen,  indem er beispielsweise Prozeduren anzeigt oder Problemlösungen anbietet,  die er aufgrund seiner „neuronalen“  KI-Vernetzung und -Lernfähigkeit vorschlagen kann. CIMON arbeitet dabei mit Watson KI-Technologie aus der IBM Cloud. Gesicht,  Stimme und die KI machen CIMON zu einem „Kollegen“  der Crewmitglieder. Sie können vorgegebene Checklisten oder Prozeduren nicht nur schematisch abarbeiten,  sondern in einen echten Dialog mit ihrem Assistenten treten. So entlastet CIMON den Astronauten bei täglichen Routinearbeiten,  hilft die Effizienz zu steigern,  unterstützt den Missionserfolg und sorgt für mehr Sicherheit,  da er in Zukunft auch als Frühwarnsystem bei technischen Problemen fungieren kann.

Bei seinem ersten Weltraumeinsatz wird CIMON nur über eine Auswahl an Fähigkeiten verfügen. Mittelfristig wollen sich die Raumfahrtforscher mit dem CIMON-Projekt auch Gruppen-Effekten widmen,  die sich bei kleinen Teams über lange Zeit hinweg entwickeln und bei Langzeitmissionen zu Mond oder Mars auftreten können. 

(c) Gerhard Kowalski