Tokio, 10. Januar 2018 — Irren ist menschlich. Der japanische Astronaut Norishige Kanai (auf dem Foto links) will in den vergangenen drei Wochen in der Internationalen Raumstation ISS um neun Zentimeter „gewachsen“ sein, wie er am Dienstag per Twitter mitgeteilt hatte. Das hat seinen russischen Kollegen Anton Schkaplerow (Mitte) stutzig gemacht. Und nun ergab eine Nachmessung, dass der Zuwachs lediglich zwei Zentimeter betrug.
Dem Japaner war das so peinlich, dass er sich für diese Fake News entschuldigte. Zugleich sei er nun beruhigt, dass er für die Landung wieder in seinen Sojus-Konturensessel passe.
Der Irrtum ist dem Japaner bei einer medizinischen Untersuchung passiert, bei der es auch um die physischen Parameter ging. Deshalb befürchtete er, mit den zusätzlich neun Zentimetern zu groß für den Konturensessel zu sein.
Die japanische Raumfahrtagentur JAXA hatte nach der Messung offenbar auch Zweifel. Denn sie betonte, dass sich die Körpergröße eines Menschen im All wegen der fehlenden Gravitation normalerweise nur um einen oder zwei Zentimeter erhöht. Bisher verfüge man über keinerlei Informationen über ein so großes Wachstum, hieß es.
Der Japaner ist zusammen mit seinem russischen Kommandanten Schkaplerow und dem US-Astronauten Scott Tingle am 19. Dezember zur ISS gekommen.
© Gerhard Kowalski