Koroljow, 19. Dezember 2017 — Nach zweitägiger Verfolgungsjagd sind drei Astronauten am Dienstag in der Internationalen Raumstation ISS angekommen. Das Raumschiff Sojus MS-07 mit Kommandant Anton Schkaplerow (Russland), Scott Tingle (USA) und Norishige Kanai (Japan) legte um 9.39 Uhr deutscher Zeit – und damit drei Minuten früher als geplant – automatisch an der Station an, teilte das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mit. Damit hat die ISS-Stammbesatzung wieder ihre Sollstärke von sechs Mitgliedern. Die Ankömmlinge waren am Sonntag auf dem verschneiten Kosmodrom Baikonur (Kasaschstan) von der Gagarinschen Rampe gestartet.
Die Männer sollen 168 Tage auf der Umlaufbahn bleiben und dabei mehr als 300 Experimente durchführen, darunter 60 russische. Zudem stehen ein russischer Ausstieg in den freien Weltraum und der Empfang eines Progress-Frachters auf dem Programm.
Für Schkaplerow ist das schon die dritte ISS-Langzeitmission. Er begeht dabei auch zum dritten Mal Silvester und seinen Geburtstag – er wird am 20. Februar 46 – auf der Umlaufbahn. Tingle und Kanai sind Weltraumneulinge.
Die Mission war auf Wunsch der USA von Ende Dezember vorgezogen worden, damit ihre drei Astronauten zusammen Weihnachten feiern können. Das russische Weihnachten ist ja erst in 14 Tagen.
Seit Donnerstag hielten der Russe Alexander Missurkin sowie die Amerikaner Mark Vande Hei und Joseph Acaba allein Wache in der ISS.
© Gerhard Kowalski