Blagoweschtschensk, 27. November 2017 — Vor dem zweiten Start einer Sojus-Trägerrakete vom neuen russischen Kosmodrom Wostotschny im Amur-Gebiet sind außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen für die Bevölkerung getroffen worden. So seien in den sogenannten Fallgebieten, wo die tonnenschweren ausgebrannten Raketenstufen niedergehen, rund 400 Sicherheitskräfte mit 85 Geländefahrzeugen und vier Hubschraubern stationiert worden, um die örtliche Bevölkerung zu warnen, teilte das regionale Zentrum für den Schutz der Bevölkerung und Brandschutz in Blagoweschtschensk mit.
Zugleich wurden entlang der Aufstiegstrasse bis zu 55 Kilometer vom Kosmodrom entfernt erstmals vier Beobachtungszentren eingerichtet, wo Interessierte den Start mit eigenen Augen verfolgen können.
Am morgigen Dienstag um 6.41 Uhr deutscher Zeit soll eine Sojus-2.1b von Wostotschny einem Meteor-M-Wettersatelliten ins All bringen. Für den 22. Dezember ist ein weiterer Start geplant.
Das neue Kosmodrom war am 28. April vergangenen Jahres in Anwesenheit von Präsident Wladimir Putin mit einem Sojus-Start eingeweiht worden. Von dem neuen Startplatz will Russland künftig einmal alle seine Trägerraketen und Raumflugkörper vom eigenen Territorium aufsteigen lassen. Bisher ist Moskau bei den bemannten Missionen und unter anderem den Starts der schweren Proton-Träger auf Kasachstan angewiesen, auf dessen Territorium seit dem Zerfall der UdSSR das Kosmodrom Baikonur liegt.
© Gerhard Kowalski