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Credit:  IMBP
Credit:  IMBP

Moskau,  7. November 2017 —  Ein erstes russisch-amerikanisches Experiment zur Vorbereitung auf die bemannte Umkreisung des Mondes in speziellen Modulen (SIRIUS –   Scientific International Research in Unique terrestrial Station)  hat am Dienstag am Moskauer Institut für Medizinisch-Biologische Probleme (IMBP) begonnen.

Sechs Kandidaten,  darunter der deutsche Airbus-Vertreter Viktor Fetter,  werden 17 Tage lang alle Phasen eines solchen Fluges simulieren,  wie das Institut mitteilte. Dabei stehen den drei Frauen und Männern,  darunter die russische Kosmonauten-Anwärterin Anna Kikina,  60 Experimente bevor. Bei einem davon müssen die Kandidaten 38 Stunden ohne Schlaf auskommen,  um eine angenommene Havarie-Situation zu meistern. Zudem werden neue Systeme der psychologischen Unterstützung des Teams erprobt. 2018 sollen ein viermonatiges,  2019 ein achtmonatiges und 2020/21 ein einjähriges Experiment folgen.

Partner des IMBP und des NASA-Human Research Program sind auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln,  das Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) Juri Gagarin im Sternenstädtchen bei Moskau,  der Raumfahrtkonzern RKK Energija in Koroljow bei Moskau und andere Strukturen.

Russland hat derzeit keine schwere Trägerrakete,  die Module auf eine Mondumlaufbahn befördern könnte. Auch an dem bemannten Mondraumschiff wird noch gearbeitet.

Die NASA will dagegen sein SLS-Orion-Transportsystem für die Erforschung des tiefen Weltraums in den kommenden zwei Jahren testen. In den nächsten fünf Jahren sollen damit bereits Astronauten zum Mond fliegen.

(c) Gerhard Kowalski