Moskau, 27. Oktober 2017 — Der russische Kosmonaut und Duma-Abgeordnete Roman Romanenko hat vor einer möglichen Einschränkung der Zusammenarbeit zwischen Russland und den USA in der Raumfahrt gewarnt. Das hätte „scherwiegende Folgen für beide Seiten“, sagte Romanenko der Nachrichtenagentur TASS am Freitag.
Der Zweifachkosmonaut, der für Putins Partei in der Staatsduma sitzt, reagierte damit auf Überlegungen, auf diese Weise auf die USA-Sanktionen gegen sein Land zu antworten. So hatte Duma-Chef Wjatscheslaw Wolodin mitgeteilt, dass an einem Gesetzesprojekt für eine Antwort auf die US-Sanktionen gearbeitet werde. Die Zeitung Iswestija hatte dazu geschrieben, zu den Maßnahmen könnte auch eine Beschränkung der Zusammenarbeit im Weltraum gehören.
„Sanktionen auf dem Gebiet der Raumfahrt könnten sich für uns als Bumerang erweisen“, betonte Romanenko. Russland hänge in der Internationalen Raumstation ISS von den USA bei den Nachrichtenverbindungen zur Erde, der Navigation und den Computern ab, und die Amerikaner könnten ohne die russischen Sojus-Raumschiffe ihre Astronauten nicht auf die Umlaufbahn bringen.
Beide Länder seien voll aufeinander angewiesen.
Wenn man jetzt das ISS-Programm abbrechen würde, „verlieren wir die gemeinsame Nutzung der Station, die gemeinsamen Entwicklungen, Technologien. Wir sind hier voll integriert und voneinander abhängig.“
(c) Gerhard Kowalski