Moskau, 26. Oktober 2017 — Mit Blick auf das neue Kosmodrom Wostotschny im Amur-Gebiet entwickelt Russland ein Wasserflugzeug für die Bergung von Kosmonauten und Raumschiffen aus dem Meer. Die Flugbahn der in Wostotschny startenden Trägerraketen führe über den Pazifik. Deshalb müsse für den Havariefall eine Rettungsmöglichkeit geschaffen werden, sagte der Vizepräsident der Vereinigten Flugzeugbau-Korporation (OAK), Sergej Korotkow, auf einer Veranstaltung der paramilitärischen Bewegung Junarmija, wie TASS berichtet.
Mit dem Projekt betritt Russland Neuland. Denn bislang findet die Mehrzahl der Raumfahrtstarts in Baikonur (Kasachstan) statt. Von hier führt die Aufstiegstrasse rund 8.000 Kilometer bis nach Kamtschatka über Land. Mit Wostotschny ändert sich das grundlegend.
Allerdings werden von dem neuen Kosmodrom frühestens Ende des kommenden Jahrzehnts bemannte Starts stattfinden. Denn entgegen der ursprünglichen Planung soll der Nachfolger des Sojus-Raumschiffes, Federazija, nicht von hier, sondern auch von Kasachstan aus gestartet werden. Der bemannte Jungfernflug ist für 2024 geplant. Allerdings müssen vorher noch die neue Trägerrakete Sojus-5 entwickelt und die entsprechende Rampe gebaut werden, für die Kasachstan zuständig ist.
(c) Gerhard Kowalski