Köln, 3. Juni 2010 — Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR),
Johann-Dietrich Wörner, will nicht Nachfolger des Generaldirektors der Europäischen Weltraumorganisation ESA, Jean-Jacques Dordain, werden. Er habe dem zuständigen Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) mitgeteilt, dass er nicht für dieses Amt kandidieren möchte, schreibt Wörner in seinem Blog auf der DLR-Homepage. Die Amtszeit von Dordain endet 2011. Vorbereitende Diskussionen mit allen ESA-Mitgliedstaaten hatten laut Wörner bestätigt, dass ein deutscher Kandidat sehr gute Voraussetzungen hätte.Der DLR-Chef begründete seine Entscheidung mit dem Hinweis, dass ihm im DLR seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie seine Tätigkeitsbereiche Luftfahrt, Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit „ans Herz gewachsen“ seien. Hinzu komme, dass es eine Reihe von wichtigen Fragen der Struktur, Entwicklung und Governance des DLR im Wechselspiel mit individuellen, institutionellen und politischen Interessen zu klären gebe, die für ihn „eine sehr reizvolle Herausforderung“ seien.
Die Bundesregierung habe nach seiner persönlichen Entscheidung gemeinsam mit Frankreich vorgeschlagen, dass Jean-Jacques Dordain für eine weitere Amtszeit Generaldirektor bleiben solle, betonte Wörner. Auch andere Mitgliedsstaaten hätten sich positiv dazu geäußert. Jetzt müsse der ESA-Rat über den zukünftigen Generaldirektor entscheiden. Für Deutschland heiße die Konsequenz, bei der anstehenden Besetzung der ESA-Direktoren für Kernpositionen gute deutsche Kandidaten zu präsentieren.
(für ddp)