Adelaide, 25. September 2017 — Russland will das Modul Nauka (Wissenschaft) in der ersten Jahreshälfte 2018 zur Internationalen Raumstation ISS bringen. Das teilte der Chef des Staatskonzerns GK Roskosmos, Igor Komarow, am Montag auf dem IAC-Kongress im australischen Adelaide mit.
Das Modul war 1995 als Double des ersten ISS-Moduls Sarja gebaut worden. 2004 wurde es in ein Wissenschaftsmodul umgewidmet, das schon 2007 zur ISS starten sollte. Aufgrund von technischen und Qualitätsproblemen verzögerte sich der Start aber immer wieder.
Nauka würde die wissenschaftlichen Kapazitäten des russischen Segments erheblich erweitern. Zudem bietet das Modul zusätzlichen Wohnraum für einen dritten Kosmonauten und eine zweite Toilette.
Später sollen auch noch ein Wissenschaftlich-Energetisches Modul (NEM) und ein Verbindungsmodul das Segment ergänzen und vollenden.
Sergej Krikaljow, der bei der GK Roskosmos für die bemannte Raumfahrt zuständig ist, sagte auf dem Kongress, dass auch russische Kosmonauten künftig mit den privaten bemannten US-Raumschiffen zur ISS fliegen werden. Derzeit würden darüber Gespräche geführt. Im Gegenzug würden auch weiterhin US-Astronauten mit Sojus-Raumschiffen zur Station starten. Wann die erste US-Kapsel einsatzbereit sein wird, sagte Krikaljow allerdings nicht.
© Gerhard Kowalski