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Credit: GK Roskosmos

Moskau,  18. August 2017 —   Die Kosmonauten Fjodor Jurtschichin und Sergej Rjasanski haben erst am frühen Freitagmorgen um 00.11 Uhr deutscher Zeit den nunmehr 43. russischen Ausstieg aus der Internationalen Raumstation ISS mit erheblicher Verspätung abgeschlossen. Statt der geplanten gut sechs Stunden arbeiteten sie 7 Stunden und 34 Minuten im freien Raum,  berichtet der Staatskonzern GK Roskosmos. Gründe dafür wurden nicht genannt. Es hieß lediglich,  die Männer hätten alle ihre Aufgaben erfüllt.

So entnahmen sie an der Außenhaut der Station Mikrobenproben,  installierten wissenschaftliche Apparaturen,  bargen Materialmuster,  demontierten eine Antenne,  bereiteten das Poisk-Modul für künftige Ausstiege vor und setzten fünf kleine Satelliten per Hand aus. Zudem wurde der neue Ausstiegsskaphander Orlan-MKS (MKS steht für ISS) getestet.

Der Nanosatellit Tomsk-TPU-120 ist der erste russische Sputnik,  der mit einem 3D-Drucker hergestellt wurde. Er ist nur 30 mal 11 mal 11 Zentimeter groß. Mit ihm sollen neue Technologien der kosmischen Werkstoffkunde getestet werden.

Zum 60. Jahrestag des Starts von Sputnik 1 vom 4. Oktober 1957 und zum 160. Geburtstag des Vaters der russischen Raumfahrt,  Konstantin Ziolkowski (1857-1935),  sollen die Satelliten Glückwünsche unter anderem in russischer,  englischer,  spanischer und chinesischer Sprache ausstrahlen.

Fjodor Jurtschichin erprobte den neuen Skaphander,  der über ein automatisches Wärmeregulierungssystem verfügt und aus neuem Isoliermaterial besteht. Rjasanski musste sich noch mit dem Vorgängermodell begnügen,  weil der zweite Orlan-MKS im Dezember beim Absturz eines Progress MS 04-Frachters verloren ging.

Es war dies der erste russische Ausstieg seit eineinhalb Jahren. Der bislang letzte hatte im Februar 2016 stattgefunden. Der nächste ist erst für Februar kommenden Jahres geplant. Für Jurtschichin war dies zudem der neunte Ausstieg und für Rjasanski der vierte.

© Gerhard Kowalski