Koroljow, 17. August 2017 — Die russischen Kosmonauten Fjodor Jurtschichin (erstes Foto) und Sergej Rjasanski haben am Donnerstagnachmittag um 16.37 Uhr deutscher Zeit die Internationale Raumstation ISS zu umfangreichen Außenaktivitäten verlassen. In gut sechsstündiger Arbeit sollen sie ein Bullauge am russischen Segment säubern, Materialmuster bergen, eine Antenne demontieren, das Poisk-Modul für künftige Ausstiege vorbereiten und fünf kleine Satelliten per Hand aussetzen, teilte das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mit. Zudem werde der neue Ausstiegsskaphander Orlan-MKS (MKS steht dabei für ISS) getestet.
Der Nanosatellit Tomsk-TPU-120 ist der erste russische Sputnik, der mit einem 3D-Drucker hergestellt wurde. Er ist nur 30 mal 11 mal 11 Zentimeter groß. Mit ihm sollen neue Technologien der kosmischen Werkstoffkunde getestet werden.
Zum 60. Jahrestag des Starts von Sputnik 1 vom 4. Oktober 1957 und zum 160. Geburtstag des Vaters der russischen Raumfahrt, Konstantin Ziolkowski (1857-1935), sollen die Satelliten Glückwünsche unter anderem in russischer, englischer, spanischer und chinesischer Sprache ausstrahlen.
Fjodor Jurtschichin testet bei dem ersten russischen ISS-Ausstieg seit eineinhalb Jahren zudem den neuen Skaphander, der über ein automatisches Wärmeregulierungssystem verfügt und aus neuem Isoliermaterial besteht. Rjasanski musste sich noch mit dem Vorgängermodell begnügen, weil der zweite Orlan-MKS im Dezember beim Absturz des Progress MS 04-Frachters verloren ging.
© Gerhard Kowalski