Houston, 16. August 2017 – Nach zweitägiger Verfolgungsjagd hat ein privates US-Frachtraumschiff mit 2,9 Tonnen Nachschub an Bord am Mittwoch die Internationale Raumstation ISS erreicht. Dragon wurde um 12.52 deutscher Zeit von US-Astronaut Jack Fischer und seinem italienischen ESA-Kollegen Paolo Nespoli mit dem kanadischen Roboterarm „eingefangen“ und später dann an das Modul Harmony umgesetzt. Der Frachter war am Montag an der Spitze einer Falcon 9-Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) gestartet.
Neben Proviant, darunter auch Eiscreme, bringt der Frachter Verbrauchsmaterialien, Kleidung, Ersatzteile und umfangreiche wissenschaftliche Ausrüstungen auf die Umlaufbahn. Dazu gehören Experimente zur Erforschung der Parkinsonschen Krankheit und der komischen Strahlung sowie ein neuer strahlenresistenter Computer. Es handelt sich dabei nach Angaben des Herstellers Hewlett Packard Enterprise um den leistungsstärksten Rechner, der je im All gearbeitet hat.
Mitte September kehrt Dragon mit wissenschaftlichen Ergebnissen und ausrangierter Technik wieder zur Erde zurück.
Die Mission ist die 12. und letzte des Frachters der ersten Generation zur ISS. Elf davon waren erfolgreich. Insgesamt brachten sie mehr als 18 Tonnen Nachschub zur Station. Ein Start scheiterte im Juni 2015, weil die Trägerrakete in der 139. Sekunde explodierte.
Künftig will SpaceX nur noch recycelte Frachter zur Station schicken, um Geld zu sparen. Eine erste solche Kapsel war bereits im vergangenen Juni erfolgreich unterwegs. Ihren Erstflug hatte sie 2014 absolviert.
Aus ökonomischen Erwägungen holte SpaceX auch diesmal wieder die ausgebrannte Erststufe der Trägerrakete sanft auf die Erde zurück.
© Gerhard Kowalski