Moskau, 11. August 2017 — Russland will für gut eine halbe Milliarde Euro auf dem Kosmodrom Wostoschny im Amur-Gebiet eine Startrampe für die schwere Trägerrakete Angara bauen. Die Ausschreibung für das Projekt erfolgt im Herbst, meldet die Moskauer Nachrichtenagentur TASS am Freitag unter Berufung auf den Staatskonzern GK Roskosmos. Die Rampe soll 2022 in Betrieb genommen werden. Seit dem vergangenen Jahr gibt es hier schon eine Sojus-Rampe für unbemannte Starts.
Im Unterschied zu früheren Planungen wird die Angara aber nicht als Träger für das neue bemannte Raumschiff Federazija eingesetzt. Diese Aufgabe übernimmt inzwischen die neue Mittelklasse-Trägerrakete Sojus 5, die 2022 erstmals unbemannt und zwei Jahre später bemannt von einer neuen Rampe in Baikonur (Kasachstan) aufsteigen soll.
Die Angara ist eine Baukastenrakete. Sie wird in zwei leichten Versionen (Angara-1.1 und Angara 1.2) und einer schweren Version für Nutzlasten bis 24 Tonnen (Angara-A5) hergestellt. Der Erststart der schweren Version fand am 23. Dezember 2014 vom nordrussischen Militärkosmodrom Plessezk statt.
© Gerhard Kowalski