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Köln,  4. August 2017 —   Als 1977 die beiden US-Voyager-Raumsonden starteten,  um das äußere Sonnensystem zu erforschen,  flog auch die Golden Record mit –  eine Datenplatte mit Fotos,  Audios und Musikstücken. Sollten Außerirdische existieren und auf die Platte stoßen,  würden sie so erfahren,  wie das Leben und die Kultur auf der Erde sind,  hoffte man damals.

Die Zeitkapsel des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR),  die im nächsten Jahr ins All fliegt,  legt zwar einen nicht ganz so weiten Weg zurück,  doch auch sie enthält Grußbotschaften –  und zwar an die Menschen in 50 Jahren. Sie wird mit dem deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst ein halbes Jahr auf der Internationalen Raumstation ISS um die Erde kreisen –   gefüllt unter anderem mit Wünschen von 8.000 Schülerinnen und Schülern sowie mit über 2.000 Fotos,  die den Alltag im Jahr 2017 zeigen. Erst 50 Jahre nach dem Start wird diese versiegelte und ins All gereiste Zeitkapsel dann im Haus der Geschichte in Bonn geöffnet,  teilte das DLR am Freitag in Köln mit.

Für die Voyager-Mission suchte ein Experten-Team aus,  welche Motive in den Weltraum fliegen sollten. Für die Zeitkapsel indes rief das DLR über die Sozialen Medien hingegen alle auf,  ihr Alltagsleben zu dokumentieren. Die dazugehörigen Fotos kommen mit auf den Datenträger.

Von Schülern aus Hennef kommt beispielsweise die Vision,  „dass jeder einen Roboter hat,  der uns bedient und für uns sorgt. Die Roboter werden alles für uns machen.“  Ein anderes Team namens  „Die coolen Jungs der Moderne“ wünscht sich,  „dass alle Kinder auf der Welt genügend zu essen haben und dass es keinen Krieg gibt. Und dass die Schule nur noch vier Stunden dauert. Das wäre gut.“

Eine Mädchen-Gruppe aus Berlin stellt einen Katalog von Forderungen für die Zukunft auf,  in dem sich unter anderem folgende Punkte finden:  „Bessere Versorgung der armen Länder. Illegalen Tierhandel stoppen. Frauen und Kinder sollen mehr Rechte haben. Mehr Bildung.“  Außerdem wollen sie „mit Jetpacks zur Schule fliegen können“.  Auch bei Team Humanity ist der Name Programm:  Die Schülerinnen machen sich für Toleranz,  Respekt und Menschenrechte stark.

Alle diese Beiträge werden auf einer M-Disc im Blu Ray-Format untergebracht,  auf der die Informationen auch noch in 50 Jahren ausgelesen werden können.

© Gerhard Kowalski