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Credit: GK Roskosmos

Moskau,  15. Mai 2017 —  Vizepremier Dmitri Rogosin (Foto) hat den Staatskonzern GK Roskosmos aufgefordert,  die Zweckmäßigkeit der weiteren Beteiligung Russlands an der Internationalen Raumstation ISS zu bewerten. Er erwarte eine „objektive Analyse“ der derzeitigen Situation und „konkrete Vorschläge“ für die weitere Verfahrensweise,  schreibt der für das Militär und die Raumfahrt zuständige Politiker auf Facebook.  Ansonsten bleibe man nicht nur hinter den USA,  sondern auch hinter den anderen Raumfahrtmächten zurück.

Unterstützt wird Rogosin bei dieser Forderung vom Korrespondierenden Mitglied der Ziolkowski-Raumfahrt-Akademie Andrej Ionin. Der namhafte Wissenschaftler verlangt schon lange den Ausstieg Russlands aus dem ISS-Programm zu Gunsten einer engeren Zusammenarbeit mit den BRICS-Staaten. Mit Einführung der westlichen Sanktionen auch auf technologischem Gebiet habe die ISS für Russland die strategische Hauptzielstellung verloren –  die gleichberechtigte Teilnahme an den internationalen kosmischen Folgeprojekten,  so bei der Erschließung des Mondes und bei den Mars-Flügen,  argumentierte Ionin. Russland müsse „schnell“ aus dem ISS-Projekt aussteigen und etwas anderes machen. Das müsse erneut ein internationales Projekt sein –  allerdings im Rahmen einer „noch breiteren und tieferen internationalen Kooperation“. Dabei seien neben den BRICS-Staaten Brasilien,  Indien,  China und Südafrika auch der Iran,  Südkorea und Indonesien sowie regionale Organisationen mögliche strategische Partner.

© Gerhard Kowalski