Washington, 11. Mai 2017 — Der nach Neil Armstrong zweite Mensch auf dem Mond, Buzz Aldrin, hat die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA zum Verlassen des ISS-Programms aufgefordert. Wenn es die NASA mit der Kolonisierung des Mars ernst meine, müsse sie in allernächster Zeit alle Missionen im erdnahen Orbit und die weitere Nutzung der Internationalen Raumstation einstellen, sagte der 87-Jährige nach einem Bericht des Onlinedienstes Space.com auf einer Konferenz in Washington. Die ISS müsse so früh wie möglich in den „verdienten Ruhestand“ geschickt werden. „Wir können es uns einfach nicht erlauben, dafür weiter 3,5 Milliarden Dollar pro Jahr auszugeben“, fügte Aldrin hinzu.
Der legendäre Apollo-11-Astronaut sagte, die NASA müsse schrittweise alle Missionen im erdnahen Raum Privatfirmen wie SpaceX oder der United Launch Alliance (ULA) übergeben. Diese würden erfolgreich die ISS und auch künftige Weltraumkomplexe außerhalb der Station mit Nachschub versorgen. Das müsse allerdings in Abstimmung mit den Chinesen geschehen, die bis 2022 eine eigene Raumstation errichten wollen.
Die ISS-Partner wollen nach der bisherigen Planung die Station bis 2024 betreiben. In etwa drei Jahren wollen sie entscheiden, ob eine Verlängerung des Programms bis 2028 möglich ist.
© Gerhard Kowalski