Köln, 8. Mai 2017 — Die drei Gewinnerteams des Studentenwettbewerbs Überflieger des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) stehen fest: Studierende der Universitäten Frankfurt, Stuttgart und Duisburg-Essen dürfen ihre Experimente während der kommenden Mission des deutschen ESA-Astronauten Alexander Gerst im Sommer 2018 zur Internationalen Raumstation ISS entsenden. Die Versuche zur Planetenentstehung und Raumfahrttechnologie werden dort persönlich von Gerst betreut, teilte das DLR am Montag mit.
Acht Studententeams von Hochschulen aus ganz Deutschland hatten sich mit ihren Experiment-Ideen für die Endrunde des Wettbewerbs qualifiziert. Während eines zweitägigen Auswahlworkshops hatten die Studierenden Gelegenheit, ihre Vorschläge vor einer Fachjury zu präsentieren und sich den Fragen der Experten zu stellen.
„Unter den Experiment-Ideen waren spannende Vorschläge zur Raumfahrttechnologie, Biologie und Astrophysik“, sagte Projektleiter Johannes Weppler. „Die Siegerteams haben jetzt rund ein Jahr lang Zeit, ihre Experimentanlagen zu entwerfen, zu bauen und zu testen.“
Zu den Gewinnern zählt das Studententeam der Universität Frankfurt am Main mit seinem Experiment EXCISS (Experimental Chondrule Formation at the ISS). Die Studierenden wollen damit die Entstehung von sogenannten Chondren untersuchen. Dabei handelt es sich um kleine Klumpen aus mineralischen Komponenten, die den Grundstein für spezielle Meteoriten, die Chondriten, bilden. Diese Meteoriten stammen aus der frühesten Phase der Planetenentstehung.
Mit ARISE (Planet formation due to charge induced clustering on ISS) von Studierenden der Universität Duisburg-Essen fliegt ein weiteres Experiment zur Planetenentstehung zur ISS. Dabei wird untersucht, welche Rolle elektrische Aufladungen bei der Geburt von neuen Himmelskörpern spielen.
PAPELL“ (Pump Application using Pulsed Electromagnets for Liquid relocation) lautet der Name des Technologie-Experiments vom Studententeam der Universität Stuttgart. Untersucht wird dabei eine neuartige Pumpentechnologie, die zum Beispiel für die Treibstoffversorgung auf Raumfahrtmissionen zum Einsatz kommen könnte.
© Gerhard Kowalski