Sternenstädtchen, 7. Mai 2017 — Rund 200 Frauen und Männer haben sich bisher im Zuge der neuesten Ausschreibung im Sternenstädtchen bei Moskau beworben, um Kosmonaut zu werden. Über 30 Bewerbungen seien bereits ausgewertet worden, teilte das Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) Juri Gagarin mit.
Die insgesamt 17. Ausschreibung in der Geschichte der sowjetisch-russischen Raumfahrt hatte am 14. März begonnen und läuft noch bis zum 14. Juli. Gesucht werden sechs bis acht Kandidaten. Wer die Glücklichen sind, wird im Dezember bekanntgegeben.
Bei der vorangegangenen ersten freien Ausschreibung 2012 hatten sich 304 Bewerber gemeldet, darunter 43 Frauen. Acht von ihnen wurden angenommen, darunter eine Frau. Sie ist derzeit die einzige Frau neben rund 30 Männern in der Kosmonautenabteilung und wartet auf ihre Nominierung für einen Flug zur Internationalen Raumstation ISS.
Die Bewerber müssen zwischen 25 und 35 Jahren sein und eine abgeschlossene Hochschulbildung möglichst in einer technischen oder wissenschaftlichen Fachrichtung haben. Ein besonderer Anreiz für sie ist, dass sie einmal mit dem neuen bemannten Raumschiff Federazij nicht nur zur ISS, sondern auch zum Mond fliegen können. Die Einzel- und Gruppenausbildung dafür nimmt bis zu sieben Jahren in Anspruch. Dem schließt sich das maximal zweijährige Training im Rahmen der Besatzung an, die dann zum Einsatz kommt.
In letzter Zeit sind viele Kosmonauten aus Gesundheits- und anderen Gründen aus dem Kosmonautenkorps ausgeschieden. Einige vom ihnen gingen in die Politik und sitzen nun für die Putin-Partei Geeintes Russland in der Staatsduma.
© Gerhard Kowalski