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Credit: RKK Energija

Moskau,  29. April 2017 —  Die Diskussion über die günstigste Trägerrakete für das neue bemannte russische Raumschiff Federazija geht in die nächste Runde. Nach der bisherigen Planung soll die Angara-5P den Sojus-Nachfolger Anfang des nächsten Jahrzehnts ins All bringen. Nun aber hat der Generaldirektor des Konzerns RKK Energija,  Wladimir Solnzew,  vorgeschlagen,  diesen schweren Träger durch die neue Mittelklasserakete Feniks zu ersetzen.

In einem Interview der Nachrichtenagentur TASS rechnete Solnzew am Samstag vor,  dass die Feniks-Starts mit vier beziehungsweise sechs Besatzungsmitgliedern etwa so viel kosten wie heute die Starts der Sojus MS-Kapseln mit nur drei Raumfahrern an Bord. Die Ausschreibung für die neue Rakete,  die auf der ukrainischen Zenit basiert und den amerikanischen Atlas und Falcon 9 überlegen sein soll,  erfolge schon im Mai/Juni. Die Feniks,  die auch als Grundlage für einen künftigen superschweren Träger dienen soll,  kann 17 Tonnen Nutzlast auf eine erdnahe und 2,5 Tonnen in eine geostationäre Umlaufbahn bringen.

Solnzew bezweifelte,  dass die neuen kommerziellen US-Raumschiffe Dragon und Starliner bereits 2019 bemannt die Internationale Raumstation ISS anfliegen können. Zuvor müssten sowohl die Raumschiffe wie die dazu gehörenden Trägerraketen dafür erst zertifiziert werden. Deren Funktionstüchtigkeit,  Zuverlässigkeit und Sicherheit müsste zudem von allen ISS-Partnern vertraglich anerkannt werden.

© Gerhard Kowalski