Tokio/Moskau, 21. Mai 2010 – Japan hat am Freitagmorgen (Ortszeit) seine Venus-Sonde „Akatsuki“ (Morgendämmerung) vom Weltraumbahnhof Tanegashima erfolgreich gestartet. Nach knapp einer halben Stunde sei die Sonde von der Trägerrakete „H-IIA“ abgetrennt worden, teilte die Raumfahrtagentur JAXA mit. „Akatsuki“ ist mit einem Sonnensegel namens „Ikaros“ (Abkürzung für: Interplanetary Kite-craft Accelerated by Radiation of the Sun) ausgestattet und wird durch den Druck der Sonnenlichtpartikel angetrieben.
Die Sonde soll im Dezember auf eine Umlaufbahn um die Venus einschwenken und den Planeten zwei Jahre lang erforschen. Mit Hilfe von Kameras , die vom infraroten bis zum ultravioletten Bereich arbeiten, will man dabei vor allem dem Geheimnis der Venus-Stürme auf die Spur kommen, die bis zu 100 Kilometer pro Sekunde erreichen können.
Japan ist nicht das erste Land, das Sonnensegel als Antrieb für Raumflugkörper testet. Russland hatte schon 1993 mit einem „Progress“-Frachtraumschiff ein ähnliches Experiment unternommen. Das rund 20 Meter große Segel diente dabei auch als Reflektor, um das Sonnenlicht auf die Erde zu schicken. Erstmals sei es so gelungen, im Morgengrauen zwischen Südfrankreich, Deutschland, Polen und Weißrussland am Boden helle Lichtflecken von rund 5 Kilometern Durchmesser zu erzeugen, wie die Moskauer Raumfahrtagentur Roskosmos betont.