Darmstadt, 18. April 2017 — Im ESA-Raumflugkontrollzentrum ESOC in Darmstadt ist am Dienstag die 7. Europäische Konferenz über Weltraumtrümmer eröffnet worden. Daran nehmen Wissenschaftler, Ingenieure, Manager, Betreiber von Raumfahrtinfrastrukturen, Industrieunternehmen, Hochschulen und Entscheidungsträger aus allen wichtigen Raumfahrtnationen teil.
Das Themenspektrum umfasst die Möglichkeiten zur aktiven Beseitigung von Weltraummüll über die europäischen Anstrengungen auf diesem Gebiet, die Weltraumlageerfassung und Weltraumüberwachung bis hin zu Messungen und Modellerstellungen. Zentrale Fragen sind unter anderem die Widerstandsfähigkeit von Trümmerteilen beim Eintritt in die Atmosphäre und somit das Risiko am Boden sowie die Aufprallvorgänge im Weltraum bei extrem hohen Geschwindigkeiten.
Zurzeit umrunden etwa 750.000 Objekte von mehr als einem Zentimeter Größe die Erde – und zwar mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 40.000 Stundenkilometern. Bei einem Aufprall auf ein Weltraumgerät würden sie in etwa die Energie einer Handgranatenexplosion freisetzen. Etwa 18.000 dieser Trümmerteile sind groß genug, um regelmäßig von leistungsstarken Weltraumüberwachungssystemen verfolgt werden zu können, deren Daten von Weltraumorganisationen wie der ESA zur Vermeidung von Kollisionen genutzt werden. Die Entstehung dieser Trümmerteile ist zum größten Teil auf mehr als 250 Explosionen zurückzuführen.
© Gerhard Kowalski