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Moskau,  16. April 2017 —   Der russische Raumfahrtkonzern RKK Energija hat mit seinem US-Partner Boeing einen Vertrag über die ersten fünf Plätze für Weltraumtouristen in der Internationalen Raumstation ISS abgeschlossen. Das habe Energija-Chef Wladimir Solnzew einem Expertenrat der Saatsduma in Moskau mitgeteilt,  berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Über den Umfang des Geschäfts wurde nichts bekannt.

Zudem informierte Solnzew die Parlamentarier darüber,  dass vier von acht potenziellen Interessenten bereit seien,  eine Mondumkreisung mit einem Sojus-Raumschiff zu buchen. Der Preis pro Platz betrage 120 Millionen Dollar,  fügte er hinzu. Allerdings sei eine solche Mission mit der derzeitigen Sojus-Version nicht möglich. Das Raumschiff müsse „für diese Arbeit“ erst umgerüstet und adaptiert werden. Der Manager bezifferte die Kosten dafür auf rund 500 Millionen Dollar. Seine Firma könne dieses Geld aber nicht selbst aufbringen und brauche deshalb staatliche Hilfe. Die RKK Energija sei zwar durch Staatsaufträge zu 95 Prozent ausgelastet,  müsse aber den Export entwickeln und noch „lernen,  an dem zu verdienen,  was wir bereits können“.

Zur Entwicklung des Weltraumtourismus regte Solnzew ferner an,  ISS-Module,  die ihre Einsatzzeit bereits überschritten haben,  in Hotels umzubauen.

© Gerhard Kowalski