Sa. Nov 23rd, 2024
Credit: G. Kowalski

Moskau,  14. April 2017 —  Fast 50 Jahre nach dem Unfalltod von Juri Gagarin (1934-68) sorgt sein Parteibuch für Irritationen. Die Partei Kommunisten Russlands (KR) hatte Kultusminister Wladimir Medinski aufgefordert,  Veröffentlichungen zu überprüfen,  nach denen sich persönliche Sachen des ersten Kosmonauten der Welt,  darunter das Dokument,  das ihn als Mitglied der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU)  ausweist,  in einem US-Museum befinden sollen. Sollten diese Informationen zutreffen,  sollte Russland diese Gegenstände aufkaufen,  schrieb Parteichef Maxim Suraikin dem Minister.

„Dabei darf man weder Ausgaben noch schärfste Druckmaßnahmen scheuen,  um diese unschätzbaren Raritäten nach Russland zurückzuholen“,  zitiert die Nachrichtenagentur TASS aus diesem Schreiben. Suraikin  bittet das Ministerium zudem,  das Parteibuch nach dem Rückkauf dem Archiv der KR zu übergeben,  da sich die Partei als geistiger Nachfolger der KPdSU sehe.

Inzwischen hat Alison Mitchell vom Washingtoner Nationalen Luft-  und Raumfahrtmuseum (NASM) mitgeteilt,  dass das Parteibuch Gagarins bereits vor zwölf Jahren dem Kosmonautenausbildungszentrum (ZPK) Juri Gagarin im Sternenstädtchen bei Moskau übergeben worden sei. Das Dokument sei auf vertraglicher Grundlage mit dem ZPK zeitweilig von 1997 bis 2004 als Exponat an das Museum ausgeliehen gewesen. Nach Ablauf der Vertragsfrist habe man es im Januar 2005 zurückgegeben.

© Gerhard Kowalski