New York, 6. April 2017 — Die Weltraumspatzen haben es schon seit geraumer Zeit von allen Dächern gepfiffen, aber nun ist es amtlich: Die US-Astronautin Peggy Whitson bleibt drei Monate länger in der Internationalen Raumstation ISS, wie die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA mitteilte.
Eigentlich sollte sie am 2. Juni zusammen mit dem Russen Oleg Nowizki und dem französischen ESA-Astronauten Thomas Pesquet zur Erde zurückkehren. Doch nun soll sie den offenen dritten Platz in der Mannschaft von Fjodor Jurtschichin (Russland) und Jack Fischer (USA) ausfüllen, die am 20. April zur ISS kommt. Whitson wird jetzt mit ihnen erst im September von ihrer nunmehr dritten ISS-Langzeitmission nach Hause fliegen. Bereits am 9. April übernimmt sie das zweite Mal das Kommando in der Station. Denn am 10. April sollen die Russen Andrej Borissenko und Sergej Ryshikow gemeinsam mit Shane Kimbrough (USA) in der kasachischen Steppe landen.
Die Amerikanerin bezeichnete die Entscheidung als „großartige Nachricht“. Sie freue sich auf die nächsten Monate und genieße jede Minute an Bord der Station. Außerdem überbietet sie schon am 24. April den US-Langzeitflugrekord von Jeff Williams, der bislang bei 534 Tagen liegt.
Russland hatte im vergangenen Jahr beschlossen, 2017 die Zahl seiner Kosmonauten in der ISS von drei auf zwei zu verringern. Diese Maßnahme soll bis zum Start des neuen multifunktionalen Labormoduls Nauka (Wissenschaft) gelten, der bislang für Ende des Jahres geplant ist. Als Grund wurde die Notwendigkeit genannt, die Effektivität bei der Nutzung des russischen Segments zu steigern. Inzwischen gibt es aber schon Hinweise, dass sich der Nauka-Start möglicherweise sogar bis Anfang 2019 verzögert.
© Gerhard Kowalski