Houston, 19. Mai 2010 — Zwei Astronauten der US-Raumfähre „Atlantis“ haben am Mittwoch beim zweiten von drei geplanten Ausstiegen aus der Internationalen Raumstation ISS ihren Plan erheblich übererfüllt. Die Missionsspezialisten Michael Good und Steve Bowen kehrten deshalb erst nach sieben Stunden und neun Minuten und damit eine gute halbe Stunde später als vorgesehen um 19.47 Uhr deutscher Zeit wieder in die Station zurück, teilte die Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mit.
Die Männer haben die ersten vier von insgesamt sechs ausrangierten Batterien an einem der ISS-Sonnensegel durch neue ersetzt – eine mehr als geplant. Das erforderte nach NASA-Angaben eine streng koordinierte „Choreografie“. Denn die je rund 170 Kilogramm schweren und kühlschrankgroßen Kolosse mussten über viele Meter per Roboterarm aus der Ladebucht der Fähre millimetergenau an ihren Einsatzort dirigiert werden. Die Batterien versorgen die ISS mit Strom, wenn sie sich auf der Schattenseite der Erde befindet.
Zudem haben Good und Bowen mit Klebeband zusätzlich ein loses Kabel am Ende des Shuttle-Roboterarms fixiert. Es hatte sich gelöst und dadurch die Bewegungsfreiheit einer Kamera zur Inspektion des „Atlantis“-Hitzeschilds eingeschränkt. Daraufhin musste beim Anflug auf die ISS am Wochenende ein weniger leistungsstarkes System eingesetzt werden. Als weitere „Zugabe“ führten die Astronauten noch Nacharbeiten an einer Ku-Band-Antenne durch, die am Montag beim ersten „Weltraumspaziergang“ montiert worden war.
Beim dritten und letzten Ausstieg sollen am Freitag die restlichen beiden Batterien umgesetzt werden.
(Material für ddp)