Berlin, 16. März 2017 — Russland gedenkt seines legendären Kosmonauten Wladimir Komarow, der am heutigen Donnerstag 90 Jahre alt geworden wäre. Komarow gehörte zu den 20 Mitgliedern der sogenannten Gagarinschen Garde, von denen zwölf in den Weltraum geflogen sind.
Der gebürtige Moskauer war der Älteste in der Garde und auch der Einzige mit Hochschulabschluss. Ihm wurden deshalb zwei besonders verantwortungsvolle Weltaummissionen anvertraut: Am 12. und 13. Oktober 1964 war er Kommandant der dreiköpfigen Besatzung des neuen Raumschiffes Woßchod. Der Nachfolger der Wostok-Kapsel von Juri Gagarin verfügte über ein System für die weiche Landung, so dass die Kosmonauten nicht mehr herauskatapultiert werden und am Fallschirm landen mussten. Zudem waren Komarow, der Arzt Boris Jegorow und der Wissenschaftler Konstantin Feoktistow ohne Skaphander unterwegs.
Am 23. April 1967 startete Komarow zum Testflug mit dem neuen Sojus-Raumschiff, das eigentlich noch nicht ausgereift war. Bei dem Flug zeigten sich von Anfang an große technische Mängel. So entfaltete sich eines der beiden Sonnensegel nicht. Daraufhin wurde der Start von Sojus 2 mit drei Kosmonauten an Bord abgesagt, die durch den freien Weltraum in Komarows Kapsel umsteigen sollten. Unter Aufbietung all seiner Erfahrungen gelang es dem Kosmonauten, die Kapsel auf Landekurs zu bringen. Als alle schon glaubten, dass Schiff und Kosmonaut gerettet seien, versagte das Fallschirmsystem. Die Kapsel schlug am 24. April ungebremst auf die Erde auf und fing Feuer. Komarow verbrannte.
Die Sowjetführung verlieh dem ersten Raumfahrer, der bei einer Mission ums Leben kam, posthum zum zweiten Mal den Goldenen Stern eines Helden der Sowjetunion und ließ ihn an der Kremlmauer bestatten.
© Gerhard Kowalski
Schön, dass man auch noch im 21. Jahrhundert an diese Leute denkt!
Wie kommen Sie denn gerade heute darauf?
GK
Der älteste Anwärter war wohl Pawel Beljajew und er war auch Absolvent der Akademie in Monino.
Ja, er war Jahrgang 1925.
GK