Koroljow, 18. Mai 2010 — Die Internationale Raumstation ISS hat seit Dienstag ein neues „Zimmer“. In enger Zusammenarbeit zwischen Astronauten und Kosmonauten ist das russische Forschungsmodul (MIM-1) „Rasswet“ („Morgendämmerung“) aus der Ladebucht der US-Raumfähre „Atlantis“ mit Hilfe von Roboterarmen an den „Sarja“-Frachtblock umgesetzt worden, teilte das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mit. Das Manöver begann um 12.15 Uhr deutscher Zeit und war um 14.19 Uhr abgeschlossen.
Mit „Rasswet“, das fünf hochmoderne Arbeitsplätze bietet, erweitern sich die wissenschaftlichen Kapazitäten des russischen Segments erheblich. Zudem verfügt das Modul über einen Kopplungsstutzen für die automatischen „Progress“-Frachter und die bemannten „Sojus“-Raumschiffe.
„Rasswet“ hat eine Masse von rund 5 Tonnen, ist 6 Meter lang und misst 2,2 Meter im Durchmesser. Sein Rauminhalt beträgt 17,4 Kubikmeter. Auf dem Flug zur ISS waren innen und außen noch rund drei Tonnen Nachschub und Ersatzteile verstaut, darunter auch für den europäischen Roboterarm ERA, der erst 2012 zur ISS kommt. Die wissenschaftliche Ausrüstung für die überwiegend medizinischen, geophysikalischen, biologischen und Werkstoffkundeexperimente in dem Modul soll nach und nach auf die Umlaufbahn gebracht werden.
(Material für ddp)