Paris, 12. Februar 2017 — Der ExoMars-Orbiter der Europäischen Weltraumorganisation ESA hat seine Ausrichtung etwas verändert. Er befinde sich derzeit auf seinem Weg zur endgültigen Umlaufbahn um den Mars, um von dort den Roten Planeten zu erforschen, teilte die ESA in Paris mit.
Der Spurengas-Orbiter (TGO) der Mission hatte den Mars im letzten Oktober erreicht, um während seines mehrjährigen Aufenthalts dort die Herkunft der winzigen Mengen an Methan und anderen Gasen in der Atmosphäre zu untersuchen.
Die Änderung wurde mithilfe von drei Zündungen am 19., 23. und 27. Januar unter der Aufsicht des Missions-Kontrollteams des ESA-Satellitenkontrollzentrums (ESOC) in Darmstadt vollzogen. „Die Manöver wurden unter einer dreistufigen Zündung des Haupttriebwerkes durchgeführt, um eine Situation zu vermeiden, in der der Satellit auf Kollisionskurs mit dem Mars gehen könnte, falls das Triebwerk frühzeitig ausfällt oder nicht genügend Leistung aufbringt,“ sagte Spacecraft Operations Manager Peter Schmitz. Eine letzte kleine Anpassung sei am 5. Februar vorgenommen worden, womit die Umlaufhöhe über dem Mars bei größter Annäherung von 250 Kilometer auf 210 Kilometer gesenkt wurde.
Die Zündungen sorgten nun für eine Änderung des Umlaufwinkels zum Äquator auf fast 74 Grad im Vergleich zu den 7 Grad bei seiner Ankunft im Oktober. Somit verlagert der Orbiter seine Flugbahn vom Äquator mehr in Richtung Nord-Süd-Achse.
Die ursprüngliche Umlaufbahn war geplant worden, um das Schiaparelli-Testlandemodul in der äquatornahen Meridiani-Ebene abzusetzen und dabei eine gute Kommunikation gewährleisten zu können.
Mit den wissenschaftlichen Untersuchungen, die im nächsten Jahr anlaufen sollen, biete die neue Umlaufbahn nun die bestmögliche Oberflächenabdeckung für die Instrumente, wurde betont. Zugleich eröffne sie eine gute Sicht für die Übermittlung von Daten derzeitiger und zukünftiger Lander.
© Gerhard Kowalski