Tokio, 31. Januar 2017 — Der erste Versuch Japans, mit einem Seilsystem Müll im Weltraum einzusammeln, ist gescheitert. Es sei nicht gelungen, die rund 700 Meter lange Trosse aus dem japanischen Weltraumfrachter Kounotori 6 auszufahren, meldet das japanische Fernsehen am Dienstag.
Der Frachter, der Mitte Dezember 5,9 Tonnen Nachschub zur Internationalen Raumstation ISS gebracht hatte, war am Samstag wieder abgekoppelt worden. Er entfernte sich rund 20 Kilometer von der Station und sollte dann an der Trosse einen etwa 20 Kilogramm schweren zylindrischen Körper in den Weltraum entlassen. Die unter Strom gesetzte Trosse sollte ein Magnetfeld bilden, mit dem Müll abgebremst werden und dann in den dichten Schichten der Atmosphäre verglühen sollte.
Jetzt soll am 4. Februar ein weiterer Versuch unternommen werden, bevor der Frachter dann zwei Tage später selbst gezielt zum Absturz gebracht wird.
Die japanische Weltraumbehörde JAXA will solche Systeme einmal in rund 800 bis 1.400 Kilometern Höhe nutzen, wo es besonders viel Weltraummüll gibt.
© Gerhard Kowalski